1 | Drunten im Tale, da wo der Ostwind weht, da stand die Luise am Blumenbeet. Da standen Blumen, so weiß wie Schnee, ja Schnee; solch eine Blume hab ich noch nie gesehn. |
2 | Ich wollt' sie pflücken aus Herzenslust, ich wollt' sie drücken an meine Brust; da sprach die Blume: verschone mich, ja mich, ich blühe morgen viel schöner noch für dich! |
| 3 | Am andern Morgen vor Tages Grau'n, da ging die Luise die Blum' zu schaun; Da stand die Blume ganz blätterleer, ja leer - Ich hab' geliebet, ich liebe jetzt nicht mehr. |
4 | Ich hab' geliebet, hab' auch genossen, die schönsten Stunden die sind verflossen; kann nicht mehr lieben, kann nicht mehr glücklich sein - Die schönste Blume sie heißt Vergissnichtmein. |
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