SIS 06 – die Gruppen

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Detailprogramm

Die teilnehmenden Gruppen

Belgien

Für seine Verdienste um die Erhaltung der flämischen Musik trägt Herman Dewit der Ehrentitel „Doctor Ludorum Causa“. Als Feldforscher sammelte er viele Melodien, die er mit seinem Ensemble „’t Kliekske“ auf die Bühne bringt. Bei „Sackpfeifen in Schwaben“ zeigt er im Duo mit Rosita Tahon Kuriositäten: Hätten Sie gedacht, dass man aus Gummibananen und Handschuhen Dudelsäcke bauen kann? Mit solchen Erfindungen unterhalten Dewit und Tahon nicht nur Erwachsene, sondern begeistern vor allem Kinder für die traditionelle Musik

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Bulgarien

In manchen Teilen Europas hat es die traditionelle Musik schwer, in anderen blüht sie. Davon zeugt das junge Ensemble aus Bulgarien: die Dudelsackgruppe der Anton-
Strashimirov-Grundschule in Varna. Beim Festival „Sackpfeifen in Schwaben“ spielt sie zum Gedenken an den verstorbenen Dinjo Marinov, der mit Schülern seiner ebenfalls in Varna ansässigen Dudelsackschule mehrere
Male zu Gast in Balingen war.
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Bretagne / Frankreich

Gänsehaut ist garantiert: Der bretonische Dudelsack „Biniou koz“ hat einen besonders durchdringenden Klang, dient er doch in der Bretagne zur Begleitung von großen Rundtänzen mit Hunderten von Teilnehmern unter freiem Himmel. Jacques Beauchamp und Dominique Mahé spielen dieses Instrument, Beauchamp stellt außerdem die
Veuze vor, einen Dudelsack aus der Vendée. Zum Biniou koz gehört in jedem Fall die Schalmei „Bombarde“, gespielt von Gilbert Hervieux. Wenceslas Hervieux begleitet
die Gruppe auf dem Akkordeon.

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Languedoc / Frankreich

Sophie Jacques de Dixmude gilt als beste Spielerin der okzitanischen Bodega. Dieser Dudelsack hat eine archaische Gestalt: Als Luftsack dient ein vollständiges Ziegenfell.
Der Schulterbordun und die Melodiepfeife aus Buchsbaum haben einen klaren, doch auch vollen und harmonischen Klang. Das Instrument stammt aus der Montagne Noire, dem südlichsten Ausläufer des Zentralmassivs, und hat keinen eigenen französischen Namen. Der okzitanische Begriff Bodega bedeutet „Schlauch“. Claude Bonnafous begleitet auf dem Akkordeon.
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Galicien / Spanien

Die „Gaiteiros da Xistra“ sind Stammgäste beim Festival „Sackpfeifen in Schwaben“. Wer sie einmal erlebt hat, möchte die lebensfrohe Gruppe aus Nordwest-Spanien
auch nicht mehr missen. Sie präsentieren die muntere, urwüchsige Musik ihres andstriches, die sich dort seit Jahrhunderten erhalten hat. Zur Besetzung gehören neben den kräftigen galicischen Gaitas Akkordeon, Klarinette
und verschiedenste Rhythmusinstrumente, bis hin zur Jakobsmuschel.


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Georgien

Das Quintett Urmuli spielt einen besonders urtümlichen Dudelsack, der im Duett mit der Duduki erklingt, einer Schalmei, die durch Zirkularatmung lang gezogene Töne hervorbringt. Das Ensemble verfügt über ein gewaltiges Repertoire, kann es doch aus der reichen georgischen Musiktradition schöpfen. Seine Melodien lassen sich zum Teil bis ins frühe Mittelalter zurückverfolgen. Dass es im Kaukasus besonders reizvolle Klangwelten zu entdecken gibt, ist unter Kennern längst kein Geheimnis mehr.
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Griechenland

Vasilios Karakousis stammt aus einer thrakischen Musikerfamilie. Schon in der zehnten Generation spielt er die Gaida. Seine Gruppe Akroama ist in Deutschland sehr bekannt. Beim Festival „Sackpfeifen in Schwaben“ spielt er mit seinem Neffen Giorgios Makris, ebenfalls ein virtuoser Gaida- und Flötenspieler. Der Trommler Alexis Nonnis ist in Griechenland Mitglied der äußerst populären Gruppe Chainides. Gemeinsam präsentieren sie ein Potpourri
aus traditioneller und moderner Musik.
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Italien

Die Gruppe „Ecletnica Pagus“ ist ein musikalischer Leckerbissen. In dem Ensemble haben sich renommierte klassische Musiker, etwa vom italienischen Radio-Symphonieorchester, mit herausragenden Volksmusikern zusammengetan. Piero Ricci gilt als Meister des italienischen Dudelsacks, der Zampogna. Er feierte schon unter Riccardo Muti an der Mailänder Scala Erfolge. Gemeinsam verbinden die Musiker die traditionelle Musik der Region um Molise mit modernen Elementen.


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Irland

Robbie Hannan hat die traditionelle irische Musik mit der Muttermilch aufgenommen: Sein erster Kontakt mit den musikalischen Wurzeln war die Plattensammlung der Eltern
in Holywood in der nordirischen Grafschaft Down. Mittlerweile spielt er seit fast dreißig Jahren Dudelsack und gilt als einer der großen Sackpfeifer Irlands. Auch international: So spielte er kürzlich als Solist mit dem Hong Kong Chinese Orchestra. In Irland ist er außerdem als Moderator von Folk-Sendungen in verschiedenen Radioprogrammen bekannt, unter anderem auf BBC Radio Ulster.
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Kroatien

Kroatien hat eine vielfältige musikalische Tradition. Dalmatien klingt völlig anders als der Norden oder der Südosten des Landes. Damit einher gehen verschiedene Dudelsack-
Typen. Die dalmatinische Diple kommt ohne Bordun aus und ist im Tonumfang begrenzt, ein straff rhythmisches Spiel gleicht diese Beschränkungen aus. Gajda und Dude aus den östlichen Landesteilen dagegen gleichen
Sackpfeifen, die auch in den Nachbarländern verbreitet sind. Für die sachkundige Auswahl der kroatischen Beiträge steht der bekannte Volkskundler Vido Bagur.
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Lettland

Dr. Valdis Muktupâvels ist ein Virtuose auf dem Dudelsack „Dûdas“. Doch er ist nicht darauf beschränkt. Auf der Bühne zeigt er sich als profunder Kenner einer ganzen
Bandbreite von baltischen Volksmusikinstrumenten, bis hin zur Birkenrinde. Und selbst den Obertongesang
beherrscht er. Seine Darbietungen sind nicht nur äußerst lehrreich. Immer wieder schafft es der Multiinstrumentalist, sein Publikum zu verblüffen und zu Begeisterungsstürmen
hinzureißen.


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Mallorca / Spanien

Dass die Balearen und insbesondere Mallorca mehr sind als der Deutschen liebstes Urlaubsziel, sondern dass sie eine reiche eigene Kultur haben, wird häufig vergessen.
Die Gruppe Xeremiers de Sóller bemüht sich seit fünf Jahren um die Erhaltung der örtlichen Traditionen. Eine besondere Rolle spielt dabei die Xeremia, der mallorquinische Dudelsack. Man darf gespannt sein auf die mediterranen Klänge und die farbenfrohen Trachten dieser Gruppe.


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Portugal

Seit zehn Jahren ist die Gruppe Galandum Galundaina auf Entdeckungsreise in den Traditionen der Region um Miranda do Douro im Nordosten Portugals. Dazu gehört
die Pflege der mirandesischen Sprache ebenso wie der Einsatz von detailgetreu rekonstruierten Instrumenten, darunter auch die Gaita Mirandesa. Die Musiker sehen
sich als Bindeglied zwischen der alten Generation, die mit den Traditionen aufgewachsen ist, und dem Nachwuchs.
Dabei glänzen sie mit ganz eigenen Qualitäten und werden von der prtugiesischen Kritik hoch gelobt.
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Sardinien / Italien

Sind die Launeddas Dudelsäcke? Streng genommen nicht. Denn die Musiker setzen diese Schilfrohre wie Flöten an den Mund. Doch jeder von ihnen spielt auf dreien zugleich, einer Bordun- und zwei Melodiepfeifen. Durch Zirkularatmung
erzeugen sie den „ewigen Ton“, der den Dudelsack so besonders macht. Wenn man so will, übernehmen die Backen des Spielers die Funktion des Luftsacks. Die Cuncordia
a Launeddas aus Muravera auf Sardinien erzeugt so einen eigenartig summenden Ton, der bei genauem Hinhören komplexe und filigrane Strukturen aufweist.
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Schottland

Freunde des schottischen Dudelsacks können sich freuen: Mit der Williamwood Pipe Band kommt eine besondere Attraktion zu „Sackpfeifen in Schwaben“. Die 1945 gegründete Gruppe hat in Glasgow über achtzig aktive Mitglieder. Sie hat bei zahlreichen Wettbewerben – auch
Weltmeisterschaften – Titel eingeheimst. Sieben Mitglieder des Ensembles präsentieren in Balingen den typisch
schottischen Dudelsack-Sound mit seinen mitreißenden Pfeifen und Trommeln.
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Schweiz

Wie klang die Schweiz vor dem Ländler? Nur knarrende Stalltüren und scheppernde Milchkessel? Auf einer jahrelangen Suche nach dem Vorher erarbeitete das Ensemble
Tritonus ein abwechslungsreiches Repertoire und bringt die eigenen, alten Wurzeln mit Hirtenrufen und wilden Tänzen zum Blühen. Urs Klausner (Sackpfeifen, Schwegel, Cister), Daniel Som (Schalmei, Drehleier,
Flöten) und Markus Maggiori (Perkussion) eröffnen mit dem fremden, hellen und obertonreichen Sound ihrer Instrumente eine archaische Welt zeitloser Klänge.
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Tschechien

Böhmen gehört zu den mitteleuropäischen Regionen mit einer ungebrochen starken Dudelsack-Kultur. Das Ensemble Posumavska Dudácká Muzika unter der Leitung des Musikwissenschaftlers Tomás Spurny spielt Musik aus dem Böhmerwald, Westböhmen und dem Egerland. Die Gruppe aus Strakonice verwendet den böhmischen
Bock, der auch in Deutschland zu den populären Dudelsack- Formen gehört. Begleitet wird das Instrument von Klarinetten, Geigen und Bass, doch es wird auch viel dazu gesungen.


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Ungarn

Bei traditioneller ungarischer Musik denkt man zuerst an Csárdás und wilde Geiger. Dass der Dudelsack darin ebenfalls einen wichtigen Platz hat, führt das Ensemble
Süvöltö vor. Deren Leiter József Kozák spielt auch eine Eigenkonstruktion, die mit neuen Klangerzeugern experimentiert. Kombiniert wird der Dudelsack mit Streichinstrumenten,
Flöten, Laute, Kontrabass und Trommeln.
Die Gruppe präsentiert Musik aus den verschiedenen Regionen Ungarns – Abwechslung und Überraschungen sind also garantiert.


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Bayern

Georg Balling, Herbert Grünwald und Fridel Ritter gehören zu den Urgesteinen und einflussreichsten Figuren der traditionellen Volksmusik im süddeutschen Raum. Sie
sind Schüler von Tibor Ehlers, dessen Dudelsack-Rekonstruktionen in den 70-er Jahren die Wiederentdeckung dieses Instruments in Deutschland einleiteten. Inzwischen sind sie selbst geistige Väter für die heutigen Dudelsack- Aktiven. Sie führen vor, wie mitreißend und ungewöhnlich die urwüchsige Musik Bayerns klingt.


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Schwaben

Die Volkstanzmusik Frommern ist seit Jahren immer vorne mit dabei, wenn es gilt, die traditionellen schwäbischen Klangwelten zu erkunden. Beim Festival stellt die Gruppe die Rekonstruktion einer schwäbischen Schäferpfeife vor (siehe den Text „Ein Diskussionsbeitrag“). Im Zusammenspiel mit der Schalmei kommt sie jetzt dem
Klangbild vergangener Jahrhunderte sehr nahe. Natürlich kommen auch Bock und Hümmelchen zum Einsatz. Man darf auf die Hörerlebnisse gespannt sein, die das Ensemble unter der Leitung von Jörg Neubert eröffnet.
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Dudelsackschule

Die Ausbildung und Heranführung von jungen Menschen an ihre eigenen kulturellen Wurzeln wird im Haus der Volkskunst seit vielen Jahren gepflegt. Ingmar Seiwerth, der im musischen Bildungszentrum des Schwäbischen Albvereins als Musiker und Dozent wirkt, ist trotz seines jugendlichen Alters ein hervorragender Dudelsacklehrer.
Einige seiner vielen Schüler zeigen bei „Sackpfeifen in Schwaben“ ihr Können. Hoffnungsvoller Dudelsackspielernachwuchs,
der den hohen Stellenwert der Jugendarbeit
im Haus der Volkskunst exemplarisch darstellt.
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Die Gastgeber

Die Gäste werden von folgenden Mitgliedern der Volkstanzgruppe Frommern betreut:
Maren Gabel (Belgien), Dudelsackschüler (Bulgarien), Ralf Schmid (Bretagne und Languedoc / Frankreich), Ingmar Seiwerth (Galicien / Spanien), Nikolaus Gabel (Schweiz), Julia Marks (Georgien), Jürgen Schempp (Griechenland), Florian Ruoss (Italien), Anne & Jo Schmieg (Irland und Lettland), Amelie Sauter & Matthias Pyka (Kroatien), Jugendvolkstanzmusik Frommern (Mallorca / Spanien), Sandra Pyka (Portugal)
Dorothee Zehnder (Sardinien / Italien)
Markus Schuler&Jens Jetter (Schottland)
Jörg Neubert (Tschechien), Hanna Seiz (Ungarn). Weitere Mitglieder im Festivalkomitee: Rolf Fuchs, Ewald
Rottenanger, Josef Pyka, Silvia Pyka, Boris Retzlaff, Ernst Schairer, Bettina Siefert, Hans Georg Zimmermann. Gesamtorganisation: Manfred Stingel
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100 Betten und viele Übungsräume gibt es im Haus der Volkskunst, dem zentralen Veranstaltungsort und Künstlerquartier von „Sackpfeifen in Schwaben”. Ein idealer Platz für Kulturfreizeiten und Seminare in urgemütlicher Atmosphäre. Für die Unterbringung gibt es komfortable Doppelzimmer mit Nasszelle, aber auch günstige Mehrbettzimmer. Der schwäbischen
Küche im Haus eilt ein guter Ruf voraus. Ein großer Garten mit Sonnenterrasse bietet viele Möglichkeiten. Solaranlage und Erdwärmesystem sorgen für mweltfreundliche
Energiegewinnung. Die Balinger Berge, Burg Hohenzollern usw. bieten sich für Ausflüge an. Orchester aller Art, Tanzgruppen, Theaterensembles, Chöre – wir freuen
uns auf Ihre Kulturgruppe ab 15 Personen!

Termine und Auskünfte:
Haus der Volkskunst
Ebinger Straße 52–56
72336 Balingen-Dürrwangen
Telefon: 0 74 33 / 43 53
E-Mail: info@vokstanzgruppe.de
Web: volkstanzgruppe.de
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