| Der Hahnentanz (auch Hahnenschrei genannt) gehört wie der Hammeltanz zum Erntebrauchtum. Er war bereits im Mittelalter bekannt und hat sich an manchen Orten bis heute erhalten. Gewöhnlich tanzen die Paare um eine Stange, auf der ein Hahn in einem Käfig sitzt. An einem Querholz hängt ein Brettchen mit einem Glas Wasser darauf. Um diesen Aufbau herum wird ein Paartanz getanzt. Hat ein Paar die Stelle mit dem Brettchen erreicht, hebt entweder der Tänzer oder die Tänzerin den / die ParterIn hoch. Berührt diese(r) mit dem Kopf das Brettchen und fällt das Glas herunter, ist der Hahn gewonnen. Ein Hahn stellte früher einen beträchtlichen Gewinn dar, der entsprechend gefeiert wurde. Neben der Ehre, das beste Tanzpaar zu sein, wurde der Preishahn als Festschmaus von allen gemeinsam verzehrt. Das Siegerpaar musste oft alle Tanzenden freihalten.
Literatur:
Kendel, Gertrud: Volkstanz und Tanzlied der Schwaben. Stuttgart 1999. |