| Die Heuberger aus dem Schwarzwald
Es sind die am weitesten nach Westen reichenden Vorkommen von Zwiefachen.
Betont werden muß, daß nicht das musikalische Prinzip des Taktwechsels entscheidend
ist für die Bezeichnung "Zwiefacher", sondern das Prinzip des Schrittartwechsels
(Wechsel- und Dreherschritt). Man spricht von "zwiefach tanzen".
Taktwechselnde Melodien gibt es auch bei anderen Völkern (Basken, Slawen u.a.),
die tänzerische Ausdeutung ist jedoch anders.
Victor Junk erwähnt neben den Schallplattenaufnahemn von Prof. Künzig/Freiburg
noch Aufzeichnungen von R. Zoder, Wien und Walter Kern (12 Heuberger Tänze nach
Angaben eines 80jährigen Lehrers in Schonach bei Triberg 1935), dazu 5 Heuberger
oder Hippentänze von Elzau um 1900, seiner Sammlung "Hirtenweisen vom
Schwarzwald, 100 Jodelwalzer oder Ländler" angefügt (Nr. 96-100). Zum Vergleich
oder als Variante werden die Beispiele teilweise hier angeführt.
Junk versucht in seinem Buch, die deutsche und nicht tschechische Herkunft der
Zwiefachen zu beweisen. Doch ist die melodische Substanz wohl nicht Eigentum eines
bestimmten Volkes. Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen der Grundelemente.
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