| 1 | Schaut zur Friedhofsmauer hin zur Linde, sitzt im Dunkel flüsternd noch ein Paar, sitzt der Jägersknecht bei seinem holden Kinde, so heiß geliebt hat er sie manches Mal. |
| 2 | Heute wird von Liebe nicht gesprochen, schnell entschwunden ist der Liebe Glück, eines Mädchens Herze ist gebrochen, denn er gab ihr seinen Schwur zurück. |
| 3 | Weil ich nicht mehr keusch und rein geblieben, bin ich deiner stolzen Ehr nicht wert, ja ihr Burschen, ihr könnt wahrhaftig lieben, weil ihr ein Mädchen wegwerft und entehrt. |
| 4 | Wenn du sollst ein andres Mädchen haben, will zur Hochzeit ich ja läuten dir, nimm ein Mädchen aus lauter Lust und Liebe, ein Mädchen, das dir Ehr und Scham vergibt. |
| | 5 | Burga sah die Hochzeitsgäst' von weitem, Vater gib den Schlüssel mir zum Turm, denn ich hab ja versprochen ihm zu läuten, treuloser Bursch, ich halte meinen Schwur. |
| 6 | Burga sah die Hochzeitsgäste kommen, Hochzeitsgäste eine lust'ge Schar, und der Falsche vor lauter Lust und Freude, führt die neue Braut zum Traualtar. |
| 7 | Und dem Vater ward's um sie so bange, längstens gab die Glocke keinen Ton, und er stieg die Trepp' hinauf zum Turme, Totenglöcklein läuten ihr zuvor. |
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