| 1 | Die Uhr schlägt eins. Ich war ein Kind, wie war die Zeit mir wohlgesinnt und folg dahin in Wonnen. |
| 2 | Die Uhr schlägt zwei. Es wächst der Knab, Feld, Wald und Heid sind seine Lab', frisch fließt der Lebensbronnen. |
| 3 | Die Uhr schlägt drei. Es wird ungrad, die Welt ist weit und rauh der Pfad, doch Kraft ist in der Seelen. |
| 4 | Die Uhr schlägt vier. Es winkt das Glück, ihm nach, ihm nach und nie zurück, es kann die gar nicht fehlen. |
| 5 | Die Uhr schlägt fünf. Ich hatt eine Braut, sie war zum Weib mir angetraut, wie war die Arbeit süsse. |
| 6 | Die Uhr schlägt sechs. Das Haus ward voll, der Kinder Lust ins Ohr mir scholl, doch Sorg' hat schnelle Füße. |
| | 7 | Die Uhr schlägt sieben. Krankheit kam, mich bang und trüb gefangen nahm, mein Weib ging für mich schaffen. |
| 8 | Die Uhr schlägt acht. Ich sah einen Schrein, da legten sie mein Weib hinein, konnt' mich empor nicht raffen. |
| 9 | Die Uhr schlägt neun. Ich bin erwacht, ich hab' mein Weib zur Ruh gebracht, wohl über grünem Rasen. |
| 10 | Die Uhr schlägt zehn. Das Herz mir's brach, die Kindlein folgten der Mutter nach, haben mich alle verlassen. |
| 11 | Die Uhr schlägt elf. Die Zeit ist stumm, wie einsam ist's um mich herum, nichts will zurück mir kehren. |
| 12 | Genug genug. Bald schlägt es zwölf, den letzten Schlag, Gott helf, Gott helf, werd ich ihn endlich hören? |
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