| 1 | Es war einmal ein feiner Knab, der liebt sein Schätzchen sieben Jahr. |
| 2 | Wol sieben Jahr und noch viel mehr, als wenn der Lieb kein Ende wär. |
| 3 | Der Knab der reist ins fremde Land, derweil wird sein Herzliebchen krank. |
| 4 | Ja krank, ja krank bis auf den Tod, drei Tag, drei Nacht sprach sie kein Wort. |
| 5 | Und als der Knab die Botschaft kriegt, daß sein Feinsliebchen krank da liegt. |
| 6 | Da ließ er all sein Hab und Gut, wollt sehn, was sein Feinsliebchen thut. |
| 7 | Guten Tag, guten Tag, Herzliebste mein, was machst du hier im Bettelein. |
| | 8 | Schön Dank, schön Dank, mein feiner Knab, mit mir wirds heißen bald ins Grab. |
| 9 | Nicht so, nicht so, Herzliebste mein, die Lieb und Treu muß länger sein. |
| 10 | Er nahm sie gleich in seinen Arm, da war sie kalt und nicht mehr warm. |
| 11 | Geschwind, geschwind, bringt mir ein Licht, mein Schätzchen stirbt, daß Niemand sicht. |
| 12 | Zuvor hatt ich ein große Freud, jetzt muß ich trgen ein schwarzes Kleid. |
| 13 | Ein schwarzes Kleid und noch viel mehr, mein Trauern nimmt kein Ende mehr. |
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