| 1 | Wol heute noch und morgen bleib ich, mein Schatz, bei dir, |wann aber kommt der dritte Tag, so muß ich fort von hier| |
| 2 | Wann kommst du aber wieder, Herzallerliebster mein? |wanns schneiet rothe Rosen und regnet kühlen Wein| |
| 3 | Es schneiet keine Rosen und regnet auch kein Wein, |so kommst du auch nicht wieder, Herzallerliebster mein| |
| 4 | Wann ich auch wiedrum käme, was würd es helfen dich? |ich habe dich geliebet, aber heirathen thu ich dich nicht| |
| | 5 | In meines Vaters Gärtlein legt ich mich nieder und schlief, |da träumet mir ein Träumelein wies schneiet über mich| |
| 6 | Und als ich nun erwachte, da war es lauter Nichts, |es warn die rothen Röselein, die blühten über mich| |
| 7 | Ein Haus will ich mir bauen, ein Stock von grünem Klee, |mit Buchsbaum ausstaffieret und gelber Lilie| |
| 8 | Und als das Haus gebauet war, beschert mir Gott was nein, |ein Bürschchen das von achtzehn Jahr, das soll mein eigen sein| |
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