Abschiedsklage

  
Quellen: Deutscher Liederhort; Ludwig Erk; 1856
Aufzeichnung: Melodie mündlich aus dem Hessen-Darmstädtischen
Auch bekannt unter:
Anstimmen:
  
1Ach in Trauern muß ich leben,
sag, woran hab ichs verschuldt?
Weil mein Schatz mir's hat aufgeben,
muß ichs tragen mit Geduld.
2Wo ich geh auf Weg und Straße,
sehen mir's die Leute an,
meine Augen geben Wasser,
ich kein Wort mehr sprechen kann.
3Vater und Mutter wolln's nicht leiden,
schönster Schatz, das weißt du wol,
Kannst dein Glück noch besser machen,
weil ich dich nicht haben soll.
4Sind wir oft beisammen gesessen,
manche schöne halbe Nacht,
und den süßen Schlaf vergessen,
und mit Lieben zugebracht.
5Spielet auf, ihr Musikanten,
spielet mir ein Saitenspiel,
meinem Schätzchen zu Gefallen,
weil ich Abschied nehmen will.
6Rosmarin und Lorbeerblätter,
schenk ich dir zu guter Letzt,
das soll sein das letzt Gedenken,
weil du mich nochmals ergötzt.
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