| 1 | Mein Schatz, der ist auf die Wanderschaft hin, ich weiß aber nicht, was ich so traurig bin, vielleicht ist er tot und liegt in guter Ruh, drum bring ich meine Zeit so traurig zu. |
| 2 | Als ich mit meinem Schatz in die Kirche wollt gehn, viel falsche Zungen unter der Türe stehn, die eine redt' dies, die andre redt' das, das macht mir gar oft die Äuglein naß.
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| 3 | Die Distel und die Dornen, die stechen all so sehr, die falschen Zungen aber noch viel mehr, kein Feuer auf Erden brennt also heiß, als heimliche Liebe, die niemand nicht weiß. |
| | 4 | Ach herzlieber Schatz, ich bitte noch eins, du wolltest auch bei meinem Begräbnis sein, bei meinem Begräbnis bis ins kühle Grab, diweil ich dich so treulich geliebet hab. |
| 5 | Ach Gott, was hat mein Vater und Mutter getan, sie haben mich gezwungen zu einem ehrlichen Mann, den ich nicht geliebt, das macht mir ja mein Herz so betrübt. |
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