| 1 | In des Meeres tiefsten Wunderhallen ruht der Nöck im kristall'nen Saal, nachtgewebte Nebelschleier wallen über Flut, über Höh' und Tal, rings der Berge Häupter ragen, bleich ergraut, nah und fern kein Säuseln, keiner Stimme laut, und wie leise schauernd alles schweigt, der Meeresfürst der Muschelburg entsteigt. |
| 2 | Ägirs Töchter schaukeln ihn gelinde, plätschern leis' übern klaren See, horch, die Goldharf' tönt im Hauch der Winde weit verhallend ein unendlich Weh, tönt von Sehnsucht nach verschwund'ner Liebe Lust, weckt Verlangen auf in unerfahr'ner Brust, ahmt den Ton jener Stimme nach, die liebend einst zu unserm Herzen sprach. |
| | 3 | Schon die Stern am Himmelszelt erwachen bei der Meerharf' süßem Klang, leise bebend löst der Knab' den Nachen, folgt dem Schall das Gestad' entlang, näher wähnt er freudig sich dem Wohllaut schon, aber ferner lockt ihn äffend stets der Ton, dunkle Nacht um den Armen her, sein Heimatland erblickt er nimmermehr. |
| 4 | Und die Goldharf' weiß so süß zu locken, wer gedenkt, wie der Knab' entschwand, reicht der Nöck die weißen Blumenglocken doch der Maid schmeichelnd hin zum Strand, wie dem Spiel sie lauschend nach der Blume reicht, faßt ihr Haupt ein Schwindel und der Grund entweicht, und sie hört hingerafft zur Stund' die Goldharf' nun im tiefen Meeresgrund. |
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