| 1 | Es ist ein Schnitter, der heißt Tod, Hat Gwalt vom großen Gott. Heut wetzt er das Messer, Es schneid´t schon viel besser; Bald wird er drein schneiden, Wir müssen´s nur leiden: Hüt dich, schöns Blümelein! |
| 2 | Was heut noch grün und frisch dasteht, Wird morgen weggemäht: Die edel Narzissel, Die himmlischen Schlüssel, Die schön´ Hyazinthen, Die türkischen Binden: Hüt dich, schöns Blümelein! |
| 3 | Viel hunderttausend, ungezählt, Was unter die Sichel fällt: Rot Rosen, weiß Lilien, Beid´ wird er austilgen, Ihr Kaiserkronen, Man wird euch nicht schonen: Hüt dich, schöns Blümelein! |
| | 4 | Das himmelfarbene Ehrenpreis, Die Tulpen gelb und weiß, Die silbernen Glocken, Die goldenen Flocken, Sinkt alles zur Erden. Was wird daraus werden? Hüt dich, schöns Blümelein! |
| 5 | Trutz, Tod komm her, ich fürcht dich nit! Trutz, komm und tu ein Schnitt! Wann Sichel mich letzet, So werd ich versetzet In himmlischen Garten, Darauf will ich warten. Freu dich, schöns Blümelein! |
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