| 1 | Ich zwar ein schäafer bin, hab doch ein freyen sinn, und ist mein schäaferlebn, mit freüd umgeb'n: Wechsle mein hirtenstab, hirtenstab, mit keinem Scepter ab, Scepter ab: Verlang für meinen lohn, kein Königskron. |
| 2 | Fruh, wann die sonn auffgeht, und der thau im gras steht, treib ich mit pfeiffen-schall die schaaf vom stall, auf die grün wisen hin, wisen hin, wo ich alleinig bin, leinig bin; denn in der einsamkeit, ist miene freud. |
| 3 | Wann mir die Zeit wird lang, sing ich ein schäafers-gsang, und mach gantz los mein hertz von allem schmertz: pfeiff auf der feld-schallmey, feld-schallmey die macht mich sorgen frey, sorgen frey, was könnt vergnügter seyn vor mich allein? |
| | 4 | Seh ich in d´wälder hin, ist alles lustig drinn, hupffen die Hirtsch und reh lustig in d'höh; Da kommt ein fuchs daher, fuchs daher, dort tantzt ein wilder bär, wilder bär alles, was ich ansich, erquicket mich. |
| 5 | Kommt mir ein Hunger an, treib ich mein heerd zusamm, nach dem ich umgteschaut, wo mann rübn baut: Zieh etlich ruben aus, ruben aus, da hab ich einen schmaus, einen schmaus Esse schwartz brod darzu, in süsser ruh. |
| 6 | Mein hund, das mundre thier, hab ich allzeit bey mir, Und wann ich lig und schlaff, hüt er die schaaf; Macht mir offt manchen g'spas, manchen g'spas, da ich im schatten sass, schatten sass, wie ich ihm pfeiffe für, so tantzt Er mir. |
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