Der vergnügte Schäfer

  
Quellen: Schäferlieder (Lustig Schäferle, sei wohlauf); Heinz Strobel
Aufzeichnung:
Auch bekannt unter:
Anstimmen:
  
1Ich zwar ein schäafer bin,
hab doch ein freyen sinn,
und ist mein schäaferlebn,
mit freüd umgeb'n:
Wechsle mein hirtenstab, hirtenstab,
mit keinem Scepter ab, Scepter ab:
Verlang für meinen lohn, kein Königskron.
2Fruh, wann die sonn auffgeht,
und der thau im gras steht,
treib ich mit pfeiffen-schall
die schaaf vom stall,
auf die grün wisen hin, wisen hin,
wo ich alleinig bin, leinig bin;
denn in der einsamkeit, ist miene freud.
3Wann mir die Zeit wird lang,
sing ich ein schäafers-gsang,
und mach gantz los mein hertz
von allem schmertz:
pfeiff auf der feld-schallmey, feld-schallmey
die macht mich sorgen frey, sorgen frey,
was könnt vergnügter seyn vor mich allein?
4Seh ich in d´wälder hin,
ist alles lustig drinn,
hupffen die Hirtsch und reh
lustig in d'höh;
Da kommt ein fuchs daher, fuchs daher,
dort tantzt ein wilder bär, wilder bär
alles, was ich ansich, erquicket mich.
5Kommt mir ein Hunger an,
treib ich mein heerd zusamm,
nach dem ich umgteschaut,
wo mann rübn baut:
Zieh etlich ruben aus, ruben aus,
da hab ich einen schmaus, einen schmaus
Esse schwartz brod darzu, in süsser ruh.
6Mein hund, das mundre thier,
hab ich allzeit bey mir,
Und wann ich lig und schlaff,
hüt er die schaaf;
Macht mir offt manchen g'spas, manchen g'spas,
da ich im schatten sass, schatten sass,
wie ich ihm pfeiffe für, so tantzt Er mir.
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