| 1 | Auf dem Feld bey meinen schaafen, bin ich offtmahls freüdden voll, ob ich schon zur Zeit thu schlafen, weiß mein Hund, was er thun soll, thut mir wachen bey den schaafen, und last mich gantz ruhig schlafen, bis es Zeit zur frischen weyd, gantz gemach im sanfften lauff, schleicht er hin, und weckt mich auf: Er will sagen, und mir klagen: Lieber steh doch auf! Und mach nit länger halt! Die schäaflein seynd im lauff. |
| 2 | Wann der orth, wo ich gewesen, von den schaafen abgeweydt, Und die blümlein abgelessen, die gestanden auf der heyd; treib ich zu den thal hernieder und sing neue schäaferslieder, bis zum wald der mir alsbald bringen thut von meinem g´sang einen süssen Widerklang rufft entgegen, thut bewegen, das die heerd ganz still, und hört mit freuden an, was dies bedeuten will. |
| 3 | Kaum in wald seh ich von fernen, felsen-wasser quellen vor, hör ich schon die Lämmer blernen, stimmen an ein gantzen Chor; thut mein hund vor freud mitbellen, da die schaaf zur quellen eylen ganz vor freud springen zur Zeit; greif ich zu der feld-schalmey Vivat Ihnen ich zuschrey, auf vielen Jahren sich zu baaren, Vivat schrey ich ein, Damit kein wolff nicht raub, was meine schäaflein seyn. |
| | 4 | Wann die gantze heerd thut liegen, und will ruhen in der still, Meine schäaflein zu vergnügen, peiff ich auf der flauten-spiel; Denke, wie vor alten Zeiten David auch die schaaf thät weyden, der so gar gesalbet war zum König in Israel Vom Propheten Samuel, Ja! mit wunder war besonder seine helden-that weil Er sogar erlegt den grossen Goliath. |
| 5 | Offt mit denken thu erreichen, jacob mit dem hirten-stab, schlaffend, wo die Engel steigen, von dem himmel auf und ab; Endlich wo die turtel-tauben in die ritz der felsen bauen, In dem thal wo d´nachtigall, stimm ich an ein Pastorell schau nur, wie die schaaf so schnell, auff thun springen, von dem singen seynd so freuden-voll Weil ich halt lustig bin, ist ihnen auch so wohl. |
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