| 1 | O wie sanft ruh ich hie, bey meinen Vieh! Schlafe auf Sumpff und Moos, dem glüke in dem Schoos, gantz sorgen-los; wann ich die prächtige schlösser beschau, seynd sie gegen mir, so zu sagen schier, ein kühler Thau. |
| 2 | Wann kommt der Morgen roth, so lob ich gott, und mit der feld-schallmey, ruff ich das lämmer-gschrey auch mit herbey: Da ist kein Mangel, kein trauriger thon weil die Morgenstund führet gold in mund, baut mir ein thron. |
| | 3 | Kommt die Mittages-Zeit, hab ich mein freud; fressen die lämmer hie, graset das liebe vieh, fast ohne müh: setz mich in schatten, und esse mein brod, schwör ich bey mein stab das ich niemahls hab daran ein Noth. |
| 4 | Kommet der Abend-stern, dank ich dem herrn, Dort rauscht ein wasser-quall, da schlagt die Nachtigall, gibt widerhall: Reichthum in armuth vergnüget und ziert, allem pomp und pracht sag ich gute Nacht und bleib ein hirt. |
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