| 1 | Ein Schäfermädchen sass im Grünen und pflückte sich der Blumen viele. Da dachte sie in ihrem Sinn: Ach, wär ich eine Jägerin. |
| 2 | Und als sie dasaß in Gedanken, da schlich ein Jäger durch die Ranken. Er sprach zu ihr ganz liebevoll: "Mein Kind, kennst du die Rose wohl?" |
| 3 | Sie setzten sich ins Grüne nieder. Er küsste sie und sie ihn wieder. Er fragte sie noch mancherlei, wo ihre Eltern Wohnung sei. |
| 4 | Siehst du nicht auf grüner Heide, da steht ein wunderschön Gebäude. Daneben eine Schäferei, da wohnen meine Eltern zwei. |
| 5 | Siehst du nicht den blauen Himmel, er führt uns beide durchs Getümmel. Er führt uns beide zum Altar, wo wir vereint zu einem Paar. |
| 6 | andere Textfassung aus "Der Schäfer" |
| | 7 | Ein Schäfermädchen saß im Grünen und pflückte sich der Blumen viele: sie dachte sich in ihrem Sinn, o wär ich eine Jägerin. |
| 8 | Und als sie so da saß und ihrer ganz vergaß, schlich sich ein Schäfer aus den Schranken, er sah sie an und sie ihn auch, als wär sie eine Schäfersfrau. |
| 9 | Da legten sie sich wieder ins Grüne nieder, um auszuruhen ihre Glieder. Er sprach zu ihr, mein Kind, gesteh mirs ein, wo deiner Eltern Wohnung sei. |
| 10 | Kennst dus jene grüne Heide, kennst dus jenen grünen Hain, dort steht ein wunderschöns Gebüude, allwos die Schäfer kehren ein. |
| 11 | Und als dreiviertel Jahr um war, gebar sie einen holden Knaben, der Knabe war nach ihrem Sinn viel schöner als die Schäferin. |
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