| 1 | 1. Fassung: Zu Straßburg auf der Schanz', da ging mein Trauren an: das Alphorn hört ich drüben wohl anstimmen; ins Vaterland musst' ich hinüberschwimmen. Das ging nicht an! |
| 2 | Ein Stund wohl in der Nacht, sie haben mich gebracht, sie führten mich gleich vor des Hauptmanns Haus, ach Gott, sie fischten mich in Strome auf. Mit mir ist's aus! |
| 3 | Frühmorgens um zehn Uhr, stellt man mich vor das Regiment. Ich soll da bitten um Pardon und ich bekomm' gewiss noch meinen Lohn. Das weiß ich schon. |
| 4 | Ihr Brüder allzumal, heut' seht ihr mich zum letztenmal! Der Hirtenbub ist doch nur Schuld daran: das Alphorn hat mir solches angetan! Das klag' ich an! |
| 5 | Ihr Brüder alle drei, was ich euch bitt', erschießt mich gleich! Verschont mein junges Leben nicht; schießt zu, auf dass das Blut 'raus spritzt! Das bitt ich euch! |
| 6 | O Himmelkönig, Herr, nimm du mein' arme Seel dahin! Nimm sie zu dir in den Himmel ein, lass sie ewig bei dir sein und vergiss nicht mein! |
| | 7 | 2. Fassung: Zu Straßburg auf der Schanz, da fing mein Unglück an; da wollt' ich den Franzosen desertiern und wollt' es bei den Preußen probiern, ei, das ging nicht an, - ei, das ging nicht an! |
| 8 | Eine Stund wohl in der Nacht haben's mich gefangen 'bracht; Sie führten mich vor's Hauptmanns sein Haus: O Himmel, was soll werden daraus! Mit mir ist's aus! |
| 9 | Früh morgens um zehn Uhr stellt man mich dem Regimente vor; da soll ich bitten um Pardon und werd' doch kriegen meinen Lohn! Das weiß ich schon! |
| 10 | Ihr Brüder allzumal, heut' seht ihr mich zum letzten mal. Unser Korporal der gestrenge Mann ist meines Todes schuld daran. Den klag' ich an! |
| 11 | Ihr Brüder alle drei, ich bitt', schießt all zugleich! Verschont mein junges Leben nicht, schießt, dass das rote Blut 'raus spritzt! Das bitt' ich euch! |
| 12 | O Himmelskönigin, nimm du mein' Seel dahin! Nimm sie zu dir in' Himmel hinein, allwo die lieben Englein sein und vergiss nicht mein! |
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