| 1 | So viel Stern am Himmel stehen an dem güldnen blauen Zelt, so viel Schäflein als da gehen in dem grünen, grünen Feld, so viel Vöglein als da fliegen, als da hin und wieder fliegen, so viel mal sei du gegrüßt. |
| 2 | Lieb geht über Tal und Hügel, Lieb geht über Grab und Tod; Lieb hält nicht vor Schloss und Riegel, sie steigt auf wie's Morgenrot. Meine Lieb kennt keine Schranken, sei du Liebster, in Gedanken, sei du tausendmal gegrüßt. |
| 3 | Soll ich dich denn nimmer sehen, nun ich ewig ferne muß, ach das kann ich nicht verstehen, o du bittrer Scheidensschluß, wär ich liebr schon gestorben, eh ich mir ein Schatz erworben, wär ich jetzo nicht betrübt. |
| | 4 | Weiß nicht ob auf dieser Erden, die des herben Jammers voll, nach viel Trübsal und Beschwerden, ich dich wieder sehen soll, was für Wellen, was für Flammen, schlagen über mir zusammen, ach wie groß ist meine Noth. |
| 5 | Mit Geduld will ich es tragen, denk ich immer nur zu dir, alle Morgen will ich sagen, o mein Schatz, wann kommst zu mir, alle Abend wil ich sprechen, wenn mir meine Äuglein brechen, o mein Schatz, gedenk an mich. |
| 6 | Ja, ich will dich nicht vergessen, enden nie die Liebe mein, wann ich sollte unterdessen, auf dem Todbett schlafen ein, auf dem Kirchhof will ich liegen, wie das Kindlein in der Wiegen, das die Lieb thut wiegen ein. |
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