| 1 | Es war ein ädlicher Lindenschmidt, nährt sich auf freier Landstraßen, und da es der Junker Kaspar erfuhr, setzt er seinem Bäuerlein das Käpplein auf, und schickt es auf freier Landstraßen, wenn es den ädlichen Lindenschmidt fand, soll es ihn gleich verraten. |
| 2 | Das Bäuerlein schifft sich über den Rhein, gegen Frankental in ein Wirtshaus hinein, Herr Wirt, habt ihr nichts zu essen? Es kommen drei Wagen sind wohl beladen, von Frankfurt aus der Messen.
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| 3 | Der Wirt sagt's dem Bäuerlein zu: Ja Wein und Brot das hab ich genug. Im Stall hab ich drei Rosse, die sind dem ädlichen Lindenschmidt, nährt sich auf freier Landstraßen. |
| 4 | Das Bäuerlein dacht in seinem Mut, die Sache die wird werden gut. Den Feind hab ich vernommen, gar bald er Junker Kaspar zu schrieb, er soll gar eilend kommen. |
| 5 | Der Lindenschmidt lag hinterm Tisch und schlief, sein Sohn ihm zum öftermal rief: Steh auf herzlieber Vater mein, dein Verräter ist schon kommen und da der Junker Kaspar in die Stube nein trat, der Lindenschmidt von Herzen erschrak. Lindenschmidt gib dich gefangen, zu Baden wohl am Galgen hoch, daran musst du hangen. |
| | 6 | Der Lindenschmidt der war ein freier Reutersmann, er als gleich nach der Klingen sprang. Wir wollen erst ritterlich fechten. Aber es waren der Bluthunde zuviel, sie schlugen ihn nieder zur Erden.
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| 7 | Ei kann und mag's nicht anders sein, so bitt' ich um mein Sohn mein, und um mein Reuters Jungen, ei haben sie jemand etwas Leids getan, darzu hab ich sie gezwungen. |
| 8 | Der Junker Kaspar sprach nein dazu, das Kalb muß leiden mit der Kuh, soll dir nicht weiter gelingen, als bis gen Baden in der werten Stadt, soll dir dein Haupt abspringen. |
| 9 | Sie wurden all drei nach Baden gebracht, sie saßen nicht länger als eine halbe Nacht, da ward gehenkt der Lindenschmidt, sein Sohn und Reutersjunge. |
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