| 1 | Es stehen drei Sterne am blauen Himmel und geben der Welt einen Schein. Gott grüß Euch, ihr lieben Jungfrauen, wo stell ich mein Pferdelein ein, ja ein, wo stell ich mein Pferdelein ein? |
| 2 | Nimm du dein Pferd beim Zügel, beim Zaum, binds an en Feigelesbaum und setz di e kleins Weile nieder, e kleins Weile nieder und ruh! |
| 3 | Ich darf nicht sitzen, darf auch nicht ruhn, darf auch nicht fröhlich sein; mein Herz, das möcht mir zerspringen, Herzliebste, von wegen dein! |
| | 4 | Was zog er aus der Tasche heraus? Ein Messer, war scharf gespitzt; das stach er der Liebsten ins Herze, das rote Blut gegen ihn spritzt. |
| 5 | Er zog das Messer wieder zurück, vom Blute war es so rot. Sie schrie: "O Jesu, erbarme dich, wie bitter ist mir der Tod!" |
| 6 | So gehts, wenn ein Mädchen zwei Knaben lieb hat, tut wunderselten gut; wir beide, wir habens erfahren, was falsche Liebe net tut. |
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