Nun ade so reis ich's fort

  
Quellen: Erich Seemann; Die Volkslieder in Schwaben, 2. Reihe; Silberburgverlag Stuttgart; 1929
Aufzeichnung: in Kusterdingen vorgesungen von Adam Kuttler (7. und 8. Strophe ergänzt)
Auch bekannt unter:
Anstimmen: D
Notenblatt   Quelle: Die Volkslieder in Schwaben
  
1Nun ade, so reis ich's fort, mein Schatz,
wohl in die Fremde.
Was gibst du's mir zum letzten Mal,
dass ich an dich gedenke?
2Was ich dir geb' zum letztenmal?
Einen Kuss auf deinen Munde,
dass du's an mich gedenken sollst
ja alle Zeit und Stunde.
3Und als er in der Fremde war,
sein Lieb war bald vergessen:
Er schrieb ihr nicht ein einzig's mal,
ihr treues Herz musst' brechen.
4Und als er aus der Fremde kam,
Schwiegermutter ihm entgegen kam.
Grüeß de Gott, grüeß de Gott, Schwiegermutter mein,
wo habt ihr's eure Tochter?
5Wo ich's meine Tochter hab',
das will ich dir gleich sagen:
dort, dort liegt sie auf frischem Stroh,
mrogen früh wird sie begraben.
6Und als er in die Kammer trat,
da leuchten schon zwei Kerzen,
zwei Mädchen, die im Finstern standen
und bitter um sie weinten.
7Er zog heraus ein schneeweiß Tuch
und legt' es auf die Hände:
Du bist einmal mein Schatz gewesen,
jetzt hat die Lieb ein Ende.
8Er zog heraus ein blankes Schwert
und stach sich durch das Herze:
du hast gelitten den bittern Tod,
so will ich leiden Schmerzen.
<Druckversion> <Neue Suche>