| 1 | Nun ade, so reis ich's fort, mein Schatz, wohl in die Fremde. Was gibst du's mir zum letzten Mal, dass ich an dich gedenke? |
| 2 | Was ich dir geb' zum letztenmal? Einen Kuss auf deinen Munde, dass du's an mich gedenken sollst ja alle Zeit und Stunde. |
| 3 | Und als er in der Fremde war, sein Lieb war bald vergessen: Er schrieb ihr nicht ein einzig's mal, ihr treues Herz musst' brechen. |
| 4 | Und als er aus der Fremde kam, Schwiegermutter ihm entgegen kam. Grüeß de Gott, grüeß de Gott, Schwiegermutter mein, wo habt ihr's eure Tochter? |
| | 5 | Wo ich's meine Tochter hab', das will ich dir gleich sagen: dort, dort liegt sie auf frischem Stroh, mrogen früh wird sie begraben. |
| 6 | Und als er in die Kammer trat, da leuchten schon zwei Kerzen, zwei Mädchen, die im Finstern standen und bitter um sie weinten. |
| 7 | Er zog heraus ein schneeweiß Tuch und legt' es auf die Hände: Du bist einmal mein Schatz gewesen, jetzt hat die Lieb ein Ende. |
| 8 | Er zog heraus ein blankes Schwert und stach sich durch das Herze: du hast gelitten den bittern Tod, so will ich leiden Schmerzen. |
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