| 1 | Müde kehrt der Schäfersmann zurück nach der Heimat seiner Liebe Glück. Doch bevor er geht vors Liebchens Haus, kauft er für sie den schönsten Blumenstrauß. |
| 2 | Die Gärtnersfrau, so hold, so bleich, sie geht für ihn ans Blumenbeet sogleich, doch bei jeder Rose, die sich bricht, Rollen Tränen ihr vom Angesicht. |
| 3 | Warum weinst du, holde Gärtnersfrau, weinst du um der Veilchen Blumenau, oder um die Rose, die dus brichst, nein, ach nein, um diese wein ichs nicht. |
| | 4 | Ich wein um den Geliebten mein, er ist gezogen in die Welt hinein, dem ich ewig Treu geschworen hab, ich als Gärtnersfrau gebrohen hab. |
| 5 | Warum brichst denn du den Schwur schon vor der Zeit, warum bist du schon zu ihm bereit, warum siehst du so auf meinen Ring, den du schon längst von mir aus Lieb empfingst? |
| 6 | Mit dem Blumenstrauße in der Hand will ich ziehen durch das ganze Land, bis der Tod mein müdes Auge bricht, Schatz, leb wohl, vergiss den Schäfer nicht. |
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