| 1 | An einem Frühmorgen im Mai tät ich gehn, zu lauschen den Vöglein, die Lämmlein zu sehn; erblickt ich ein Mädchen, so herrlich sie sang, sie lief in den Weg mir die Heide entlang. |
| 2 | "Was streifst du durch Wiese und Feld, schönes Kind?" "Ich wart auf den Liebsten", so sprach sie gelind. "Lass mich doch dein Schatz sein, den Rat geb ich dir, vergiss deinen Liebsten und folge nur mir! |
| 3 | Ich geb dir ein Häubchen und seidene Schuh, ich gebe dir Kleider und Schleifen dazu, ich kauf dir Geschmeide und schenk mich nur dir, sollst vergessen den Liebsten. Vertraue nur mir!" |
| | 4 | "Ich will nicht das Häubchen, ich will nicht das Kleid, denn darum zu lieben, das wäre mir leid. Doch seid Ihr beständig und treu auch zugleich, vergess ich den Liebsten und folge nur Euch. |
| 5 | So lasst uns denn gehen, ich bitt schön, mein Herr, wir müssen uns eilen, ich bitte euch sehr! Dort unten, da ist schon der andre zu sehn, beim Holz mich zu treffen seh ich ihn dort stehn." |
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