| 1 | Zwei Geliebte, die warn's in einem Sinn, sie liebten sich's in Wehmut ein, sie liebten sich so inniglich, das Schicksal traf sie bitterlich. |
| 2 | Der Jüngling wollt's auf Reisen gehn, das Mädchen blieb ganz traurig stehn, die Mutter sprach, mein liebes Kind, du weinst dir deine Äuglein blind. |
| 3 | Das Mädchen sprach, hat keine Not, ich wollt ich wär's beim lieben Gott, für mich gibt's keine Freude mehr, wenn ich doch niemals geboren wär. |
| | 4 | Die Mutter schreibt auf dieses Wort, und dem Geliebten eiligst fort, wenn er nicht kehre sogleich zurück, verloren sei sein erstes Glück. |
| 5 | Der Jüngling macht sich in die Fern, weil er auch war beim Liebsten gern, aber ach, was nun geschah, als er sein krankes Liebchen sah. |
| 6 | Er bat sie nun um ihre Hand, sie war nicht kalt und auch nicht warm, sie flüstert ihm ganz leise zu, jetzt geh ich hin zur ew'gen Ruh. |
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