Zwei Geliebte

  
Quellen: Sammlung Dr. Quellmalz, Tübingen.
Aufzeichnung:
Auch bekannt unter:
Anstimmen:
  
1Zwei Geliebte, die warn's in einem Sinn,
sie liebten sich's in Wehmut ein,
sie liebten sich so inniglich,
das Schicksal traf sie bitterlich.
2Der Jüngling wollt's auf Reisen gehn,
das Mädchen blieb ganz traurig stehn,
die Mutter sprach, mein liebes Kind,
du weinst dir deine Äuglein blind.
3Das Mädchen sprach, hat keine Not,
ich wollt ich wär's beim lieben Gott,
für mich gibt's keine Freude mehr,
wenn ich doch niemals geboren wär.
4Die Mutter schreibt auf dieses Wort,
und dem Geliebten eiligst fort,
wenn er nicht kehre sogleich zurück,
verloren sei sein erstes Glück.
5Der Jüngling macht sich in die Fern,
weil er auch war beim Liebsten gern,
aber ach, was nun geschah,
als er sein krankes Liebchen sah.
6Er bat sie nun um ihre Hand,
sie war nicht kalt und auch nicht warm,
sie flüstert ihm ganz leise zu,
jetzt geh ich hin zur ew'gen Ruh.
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