| 1 | Fahr wohl, mein Lieb, der Morgen graut, fahr wohl, wir müssen uns trennen. Das Scheiden ist ein bitt'res Kraut, von heißen Tränen ist's betaut und seine Blätter brennen. |
| 2 | Es sprießen Blumen ohne Zahl, wo Minne und Jugend werben. Wo zwei in stummer Herzensqual beisammen stehn zum letztenmal, die Gräser und Blumen sterben. |
| | 3 | Schau mich noch einmal lächelnd an, das will ich zum letzten bitten. Du hast mir viel zu lieb getan, und treulich wollt ich bei dir steahn, die Welt hat's nicht gelitten. |
| 4 | Dort drüben am Bach eine Weide steht, die Äste neigen sich nieder. Ein Blatt sich wirbelnd zur Erde dreht, wer weiß, wohin's der Wind verweht, zurück kehrt's nimmer wieder. |
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