| 1 | Was wöllen wir aber haben an? der sommer fert uns von hinnen, es kumt ein kalter winter her, der lebt nach seinen tollen sinnen, geschwigen seind uns die vögelein, die haben so wol gesungen, darzu die gelben blümelein: die sten wol in dem meienschein, der kalte winter hat sie vertrungen. |
| 2 | Nun grüß dich gott, du werder Neithart frei, wo du wonest in deines vaters reiche, verleich uns deiner tollen sinn zwo oder drei! daß wir die groben pauren erdeichen; der weiß ich so vil an einer schar gar ferr an einem reinen, es geschah wol heur zu disem jar, das lindlein stund in grüner far, des frewet sich der sommer, der meie. |
| 3 | Wenn es kumt gegen des herbstes zeit so heben sich vil der kirmessen, so hebt sich denn ein große magenfüll, ein saufen und ein freßen; zu halben, ganzen saufen sie einander zu auß kandeln und auß krügen vor geitigkeit werden sie nimmer vol, darzu hilft in das saufen wol, im rück sind sie ungefüge. |
| 4 | Do hub ein grober paur an und sprach: "ich wil gen über quere felde, ich wil auf ein kirchweih gan und ein pauren ser übel schelten wol umb ein apfel, der was rot, wol zu den selbigen zeiten, er was so rot als nindert kein blüt, un den mir jungfraw Keterlein bot, sie zog in auß irem beutel!" |
| 5 | Do sprach aber ein junger paur: "es wär nirgend beßer tanzen denn unter der grünen linden!" gar bald het es ein ander erdacht, er hub an und lief also geschwinde: "ei lieber, nun laß dein sorgen bei zeit! der wirt hat ein stuben ist weit, der wirt hat ein stuben ist groß, darein kumt Schlürkus und sein genoß, so sauf wir den abent als den morgen." |
| | 6 | Und do der meister das morgenmal aß do hub er an und pfif in ein hole tülle, wol in ein hölzlein das was hol, vor freuden sprang auf mancher grober paurtrülle wol über benk und über tisch, die selbigen groben leute, der ein was faul, der ander nit frisch, gar bald einer hinter dem andern her wischt, so sach man vil der dorfbreute. |
| 7 | Do kam die junkfraw Kiferkete und die alte fraw vor Gerdraute darzu des Hensels Hampels braut, erst hub der meister an zu teuten; do pfif er ir den firlefanz wol nach der dörfer sitten, do tanzten sie den hottostan, der edelman kam auch selber dran, er wolt auch tanzen mitte. |
| 8 | do kam ein grober filz und wolt zerstörn den tanz den junkfraw Kiferketer fürte, darvon blib im sein haut nit ganz wo in die scharpfen glitschen hin rürten; do sach man gar vil der Paßawer schwert wol umb die köpf her dringen, der ein fiel hin, der ander her, dem herren kamen gar bald die mär: es hub sich ein groß gedrümmel. |
| 9 | Und do der dorfherr ins gedrümmel kam do sprang er über quere benke, er trat ein ku und ein kalb zu tod und vier und vierzig lemmre; also geschieden sie den streit das beste das si kunden: het einer dem andern die schwester gefreit, und das geschicht auf der dörfer neit, ir fünf heten einander genummen. |
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