Der schlesische Zecher

  
Quellen: Archiv des SDR, Stuttgart
Aufzeichnung: Text: August Kopisch Melodie: August Reissiger
Auch bekannt unter:
Anstimmen:
  
1Auf Schlesiens Bergen, da wächst ein Wein,
der braucht nicht Hitze, nicht Sonnenschein;
Ob's Jahr ist schlecht, ob's Jahr ist gut,
da trinkt man fröhlich der Trauben Blut.
2Da lag ich einmal vorm vollen Faß.
Ein anderer soll mir trinken das,
so rief ich, und sollt's der Teufel sein:
ich trinke ihn nieder mit solchem Wein!
3Und wie noch das letzte Wort verhallt,
des Satans Tritt durch den Keller schallt.
He, Freund, gewinn ich, so bist du mein,
ich gehe, so ruft er, die Wette ein.
4Da wurde manch Krüglein leer gemacht,
wir tranken beinah die halbe Nacht,
da lallte der Teufel: He, Kamerad,
beim Fegfeuer! Jetzt hab' ich's satt!
5Ich trank vor hundert Jahren in Prag
mit den Studenten dort Tag für Tag;
doch mehr zu trinken solch sauren Wein,
müßt ich ein geborner Schlesier sein!
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