| 1 | Willst wissen du, mein armer Christ, wer das geplagtste Männlein ist? |:Die Antwort lautet allgemein: ein armes Dorfschulmeisterlein!:| |
| 2 | Noch eh der Hahn den Tag begrüßt und alles noch der Ruh genießt, |:hängt's schon am Morgenglöckelein, das arme Dorfschulmeisterlein.:| |
| 3 | Der Tag steht bald in hellem Licht, das Weibchen hat auch angericht. |:Nun schlingt's die Morgensuppe ein, das arme Dorfschulmeisterlein.:| |
| 4 | Wenn's liebevoll den Kindern wehrt und keines die Ermahnung hört, |:so schlägt es öfter hitzig drein, das gähe Dorfschulmeisterlein.:| |
| 5 | Ein Kind zeigt dies dem Vater an, und der, ein ungeschliffner Mann, |:macht ihm die größten Flegelein, dem armen Dorfschulmeisterlein.:| |
| | 6 | Was ist denn wohl des Männchens Kost? Nur leer Gemüs und saurer Most! |:Höchst selten Fleisch von einem Schwein, o armes Dorfschulmeisterlein.:| |
| 7 | Anfänglich nahm man gern vorlieb, wie es den Unterricht betrieb. |:Jetzt solls ein Halbgelehrter sein, das arme Dorfschulmeisterlein.:| |
| 8 | Oft macht's der Pfarrer ihm zu bunt, und läßt ihm keine Ruhestund. |:Was will's, es muß gehorsam sein, das arme Dorfschulmeisterlein.:| |
| 9 | Doch ist ihm noch der Trost beschert, daß seine Not nicht ewig währt. |:Im Grabe, Gott wie wohl wirds sein, dem armen Dorfschulmeisterlein.:| |
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