Kaiserlied beim Rüdesheimer

  
Quellen: Archiv SDR, Stuttgart.
Aufzeichnung:
Auch bekannt unter: "Wär ich ein wilder Falk" von Fr. Reichardt
Anstimmen:
  
1Dies, Brüder ist der König,
von unserm deutschen Wein,
doch sagt: wer soll der König,
von unserm Liede sein.
2Karl, Karl, der große Kaiser,
des Preises ist er werth,
sang er nicht deutsche Lieder,
und trug ein deutsches Schwert.
3Einst schaut er von dem Söller,
zu Ingelheim ins Thal,
es glänzte auf den Bergen,
der Schnee im Frühlingsstrahl.
4Noch zwang ihn nicht die Sonne,
zu Rüdesheim allein,
da musst er nieder träufeln,
vom Felsen in den Rhein.
5Der Kaiser siehts und lächelt,
das deutet mir Gewinn,
dort, wo der Schnee zerrinnet,
soll uns die Rebe blühn.
6Sie ist ein Kind der Sonne,
sie ist den Bergen hold,
der Rhein, der gibt ihr gerne,
zum Gastgeschenk das Gold.
7Der Kaiser sagts, und Boten,
die werden ausgesandt,
sie holen aus der Fremde,
die Reb ins deutsche Land.
8Da grünt sie froh, als wär es,
in heimatlicher Luft,
es trinkt erstaunt der Schiffer,
der Blüthe Balsamduft.
9Den ersten Most den schenket,
der Kaiser selbst sich ein,
und ruft: zum deutschen Liede,
gehört auch deutscher Wein.
10Drum Brüder lasst ihn leben,
und klinget wacker an,
dass er's im Grab vernehme,
der wackre deutsche Mann.
11Ja leben soll er, leben,
an seinem schönen Rhein,
er liebte deutsche Lieder,
er gab uns deutschen Wein.
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