| 1 | Dies, Brüder ist der König, von unserm deutschen Wein, doch sagt: wer soll der König, von unserm Liede sein. |
| 2 | Karl, Karl, der große Kaiser, des Preises ist er werth, sang er nicht deutsche Lieder, und trug ein deutsches Schwert. |
| 3 | Einst schaut er von dem Söller, zu Ingelheim ins Thal, es glänzte auf den Bergen, der Schnee im Frühlingsstrahl. |
| 4 | Noch zwang ihn nicht die Sonne, zu Rüdesheim allein, da musst er nieder träufeln, vom Felsen in den Rhein. |
| 5 | Der Kaiser siehts und lächelt, das deutet mir Gewinn, dort, wo der Schnee zerrinnet, soll uns die Rebe blühn. |
| 6 | Sie ist ein Kind der Sonne, sie ist den Bergen hold, der Rhein, der gibt ihr gerne, zum Gastgeschenk das Gold. |
| | 7 | Der Kaiser sagts, und Boten, die werden ausgesandt, sie holen aus der Fremde, die Reb ins deutsche Land. |
| 8 | Da grünt sie froh, als wär es, in heimatlicher Luft, es trinkt erstaunt der Schiffer, der Blüthe Balsamduft. |
| 9 | Den ersten Most den schenket, der Kaiser selbst sich ein, und ruft: zum deutschen Liede, gehört auch deutscher Wein. |
| 10 | Drum Brüder lasst ihn leben, und klinget wacker an, dass er's im Grab vernehme, der wackre deutsche Mann. |
| 11 | Ja leben soll er, leben, an seinem schönen Rhein, er liebte deutsche Lieder, er gab uns deutschen Wein. |
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