Hobellied

  
Quellen: Archiv SDR, Stuttgart
Aufzeichnung: Text: Ferdinand Raimund Melodie: Konradin Kreutzer
Auch bekannt unter:
Anstimmen:
Notenblatt   Quelle: "Singen und Wandern" Klaviersätze
  
1Da streiten sich die Leut herum
oft um den Wert des Glücks,
der eine heißt den andern dumm,
am End weiß keiner nix.
Da ist der allerärmste Mann,
der andre viel zu reich;
das Schicksal setzt den Hobel an
und hobelt beide gleich.
2Die Jugend will stets mit Gewalt
in allem glücklich sein,
doch wird man nur ein bissel alt,
da gibt man sich schon drein.
Oft zankt mein Weib mit mir, o Graus,
das bringt mich nicht in Wut:
da klopf ich meinen Hobel aus
und denk: du brummst mir gut.
3Zeigt sich der Tod einst, mit Verlaub,
und zupft mich: Bruder komm,
da stell ich mich im Anfang taub
und schau mich gar nicht um.
Doch sagt er: lieber Valentin,
mach keine Umständ, geh,
da leg ich meinen Hobel hin
und sag der Welt ade!
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