Lacrymae Christi

  
Quellen: Archiv SDR, Stuttgart
Aufzeichnung: Text: Rudolf Baumbach Musik: Karl Bohm
Auch bekannt unter:
Anstimmen:
  
1Es war in alten Zeiten ein Schwäbischer Fidelmann,
der kräftig strich die Saiten und lustige Mären sang.
2Mit Friederich dem andern ins Welschland zog er ein,
und kostete im Wandern von einem jeden Wein.
3Und als auf seinem Zuge er nach Neapel kam,
quoll ihm aus irdnem Kruge ein Tropfen wudersam
4Er trank mit durst`gem Munde und rief den Wirt herbei,
Viellieber gebt mit Kunde was für ein Wein das sei.
5Er rinnt mir alten Knaben wie Feuer durch`s Gebein,
von allen Gottesgaben muß das die beste sein.
6Der dicke Kellermeister gab ihm die Auskunft gern,
"Lacrymae Christi" heißt er denn Tränen sind`s des Herrn.
7Da überkam ein Trauern den fremden Fidelmann,
er dachte an den Sauern der in der Heimat rann.
8Und betend sank er nieder den Blick empor gewandt,
"Herr weinst du einmal wieder so wein im Schwabenland."
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