| 1 | Ein Wächterlein auf dem Turme saß, sein Hörnlein tut er blasen: Steht nur auf, steht nur auf, ihr junge, junge Leut und wer bei seinem Schätzele leit, der Tag fängt an zu strahlen, ja strahlen. |
| 2 | Guten Morgen, guten Morgen, liebs Schätzele mein, und wie hast du heute Nacht denn geschlafen? Und ich hab ja geschlafen in mein und deinem Arm, und ich hab es ja geschlafen, dass Gott sich erbarm, meine Ehr hab ich verloren, verschlafen. |
| 3 | Meine Ehre bezahlen das kannst du ja nicht, denn du bist ein schlechter Geselle. Wo Heu und Stroh beisammen -sammen sein und auch ein Feuer dazwischen kommt hinein, so muss es endlich brennen, ja brennen. |
| | 4 | Und als das Mägdlein früh aufstund, frisches Wasser tut sie holen, da begegnet ihr derselbige Knab, der des Nachts bei ihr geschlafen, -schlafen hat und er wünscht ihr einen schönen guten Morgen, ja Morgen. |
| 5 | Und wenn du deine Ehr verloren hast, so will ich sie dir bezahlen; mit lauter, lauter Gold und Edel-, Edelstein soll deine Ehr bezahlet, -zahlet sein, mit lauter Kronentalern, ja Talern. |
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