| 1 | In der Schenke vor dem Dorfe war es nicht geheuerlich denn der Wirt, der war ein Schurke und sein Bier roch säuerlich. |
| 2 | Kam daher ein Wanderbursche kehrte bei dem Wirte ein, eine Nacht nur noch die trennte ihn vom alten Mütterlein. |
| 3 | O, er hatte in der Fremde gut geschafft und gut gespart, und sein Fellsach war voll Gulden die bracht heim er von der Fahrt. |
| 4 | Doch dem Wirt, dem fiel sein Auge sogleich auf den fremden Mann auf den Fellsack und er sagte diesen Fellsack mußt du han. |
| 5 | Und der Wirt, der hat ein Messer seine Frau, die nahm das Licht, und sie schleichen in die Kammer, wo der Wirt den Mann ersticht. |
| 6 | Ach und Weh entfliehts dem Armen, weil er so muß aus der Welt, doch der Wirt hat kein Erbarmen, denn der Wirt, der will das Geld. |
| | 7 | Sie verscharren seine Leiche in der Dunkelheit der Nacht, doch noch eh die Sonne leuchtet, wird es an den Tag gebracht. |
| 8 | Eine Magd in dunkler Kammer hörte schwach das Wehgeschrei, rasch lief sie zum nahen Dorfe, und rief schnell die Polizei. |
| 9 | Wirt und Wirtin wollten leugnen, stritten Raub und Mord bar ab, doch an kahler Friedhofsmauer grub man beiden bald ein Grab. |
| 10 | Keine Gnade gabs für beide, die selbst so erbarmungslos, doch der Richter sprach das Urteil: "Durch das Schwert treff euch der Tod." |
| 11 | O, wie schrien sie um Gnade O, wie wand sich Mann und Frau, doch sofort war auf dem Markte allem Volk die blutige Schau. |
| 12 | Erst der Frau und dann dem Manne schlug das Schwert vom Rumpf das Haupt, floß ihr Blut herab in Strömen, Strafe recht für Mord und Raub. |
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