| 1 | Was pocht so gräßlich an das Tor geh Weib und schau, wer steht davor vielleicht ist es ein armer Mann der nirgends Obdach finden kann. |
| 2 | Das gut Weib es ging sogleich und schon erhielt es Streich auf Streich der erste Streich : Herr Jesu Gott der zweite Streich: er schlug sie tot. |
| 3 | Die draußen stehn sind böse Wicht sie fürchten Mensch und Teufel nicht sie wissen hier kam Geld ins Haus und gehn auf Raub und Morden aus. |
| 4 | O schrecklich, schrecklich, armes Haus sie suchen alle Winkel aus sie morden Herrn und Knecht und Magd sie morden bis der Morgen tagt. |
| 5 | In Säcken schleppen sie den Hort das Silber und die Barren fort 's war nicht des Mannes Eigentum sein Haus schlug nur die Frachten um. |
| 6 | Sie glaubten, keiner säh die Tat und doch kam vor den hohen Rat alsbald ein kleiner Fingerzeig das Gold und Silber ist nicht weit. |
| 7 | Als Kaufmann nobel und leger kamen eines Tages drei Fremde her sie suchten das beschriebne Haus und wiesen sich als Käufer aus. |
| | 8 | Zwei Kinder spielen vor der Tür mit Ball und Reifen und Getier sie achten auf die Fremden nicht sie hören nur das einer spricht.
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| 9 | Nun Kinderchen was macht ihr da sagt mir geschwind, wo ist Papa im Keller drin, spricht's kleine Kind bei ihm noch andre Männer sind. |
| 10 | Und hört ihr nicht wie's Silber rollt sie zählen Geld und wiegen Gold geht nur schnell fort, sie sind in Wut es sind die Säcke auch voll Blut. |
| 11 | Es geht nicht lang, so ist umstellt das ganze Haus mitsamt dem Geld die drei stehn plötzlich mitten in dem großen Kellerlager drin. |
| 12 | Die Dieb, die unten voller Gier im Golde wühlen, stürzen schier vor Schreck vor dem Pistolenlauf in Todesangst grad übern Hauf. |
| 13 | Handschellen legt man ihnen an und führt sie vor den Richter dann des Richters Mund das Urteil spricht jetzt hangen sie im Hochgericht. |
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