Wer pocht so gräßlich an das Tor

  
Quellen: Archiv SDR, Stuttgart
Aufzeichnung: gesungen von Marie Theres Baur, Burladingen 1958
Auch bekannt unter:
Anstimmen:
Musik   Quelle: Archiv SDR
Musikgruppe: Marie Theres Baur
Musikanten/Sänger: Marie Theres Baur, Burladingen
Aufnahmejahr: 1958
Aufnahme Ort: Burladingen
Aufgenommen durch: Kutter
Musikaufnahmerechte: SDR
  
1Was pocht so gräßlich an das Tor
geh Weib und schau, wer steht davor
vielleicht ist es ein armer Mann
der nirgends Obdach finden kann.
2Das gut Weib es ging sogleich
und schon erhielt es Streich auf Streich
der erste Streich : Herr Jesu Gott
der zweite Streich: er schlug sie tot.
3Die draußen stehn sind böse Wicht
sie fürchten Mensch und Teufel nicht
sie wissen hier kam Geld ins Haus
und gehn auf Raub und Morden aus.
4O schrecklich, schrecklich, armes Haus
sie suchen alle Winkel aus
sie morden Herrn und Knecht und Magd
sie morden bis der Morgen tagt.
5In Säcken schleppen sie den Hort
das Silber und die Barren fort
's war nicht des Mannes Eigentum
sein Haus schlug nur die Frachten um.
6Sie glaubten, keiner säh die Tat
und doch kam vor den hohen Rat
alsbald ein kleiner Fingerzeig
das Gold und Silber ist nicht weit.
7Als Kaufmann nobel und leger
kamen eines Tages drei Fremde her
sie suchten das beschriebne Haus
und wiesen sich als Käufer aus.
8Zwei Kinder spielen vor der Tür
mit Ball und Reifen und Getier
sie achten auf die Fremden nicht
sie hören nur das einer spricht.

9Nun Kinderchen was macht ihr da
sagt mir geschwind, wo ist Papa
im Keller drin, spricht's kleine Kind
bei ihm noch andre Männer sind.
10Und hört ihr nicht wie's Silber rollt
sie zählen Geld und wiegen Gold
geht nur schnell fort, sie sind in Wut
es sind die Säcke auch voll Blut.
11Es geht nicht lang, so ist umstellt
das ganze Haus mitsamt dem Geld
die drei stehn plötzlich mitten in
dem großen Kellerlager drin.
12Die Dieb, die unten voller Gier
im Golde wühlen, stürzen schier
vor Schreck vor dem Pistolenlauf
in Todesangst grad übern Hauf.
13Handschellen legt man ihnen an
und führt sie vor den Richter dann
des Richters Mund das Urteil spricht
jetzt hangen sie im Hochgericht.
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