| 1 | Die Mutter spricht: "Ich will's nicht leiden, daß Nachbars Fritz dich immer küßt!" | Allein ich kann ihn nimmer meiden, weil er ein lieber Junge ist.| |
| 2 | Man hat doch wahrlich nichts als Plage nun einmal nur auf dieser Welt. | Die Mutter zankt mich alle Tage um etwas, was mir wohlgefällt.| |
| 3 | Was ist's nun weiter, mich zu küssen? Als ob dies gar ein Unrecht ist! | Die Mutter muß es besser wissen, sie hat schon längst vor mir geküßt. | |
| | 4 | Es sind wohl mehr die bösen Leute, die seh'n uns immer ins Gesicht; | doch meistens gehn wir ja beiseite, und dann? dann sehen sie's ja nicht. | |
| 5 | Doch ich bewahre mein Gewissen, so wird gewiss auch mir verziehn. | Er soll mich künftig nicht mehr küssen! Nein, Mutter, künftig küß ich ihn! | |
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