Bin ein fahrender Gesell

  
Quellen: Albvereinsliederbuch (Hrsg.): Schwäbischer Albverein e.V. Stuttgart 1974
Aufzeichnung:
Auch bekannt unter:
Anstimmen:
  
1Bin ein fahrender Gesell,
kenne keine Sorgen.
Labt mich heut der Felsenquell,
tut es Rheinwein morgen.
Bin ein Ritter lobesam,
reit' auf Schusters Rappen,
Führ' den lockeren Zeisighahn
und den Spruch im Wappen:
lustig Blut und leichter Sinn,
hin ist hin, hin ist hin.
2Zieh' ich in ein Städtchen ein,
spür' ich's im Gehirne,
wo man trifft den besten Wein
und die schönste Dirne.
Spielmann lächelt wohlgemut,
streicht die Fiedel schneller,
und ich werf ihm in den Hut
meinen letzten Heller.
Lustig Blut...
3Meister Wirt, darfst heut nicht ruhn,
Schlag heraus den Zapfen!
Back', Frau Wirtin, mir ein Huhn
und zum Nachtisch Krapfen!
Was ich heut nicht zahlen kann,
zahlen will ich's künftig,
darum schreib's mit Kreide an,
Wirt, und denk vernünftig:
Lustig Blut...
4Wein' dir nicht die Äuglein trüb,
Mägdlein, vor Trauer!
Fahrender Gesellen Lieb'
ist von kurzer Dauer;
fahrender Gesellen Lieb'
endet vor den Toren.
Wein' dir nicht die Äuglein trüb,
hast nicht viel verloren.
Lustig Blut...
5Kommt ein Stern mit einem Schwanz,
will die Welt zertrümmern,
leiert einen Rosenkranz,
mich soll's wenig kümmern.
Wird dem Weltenbrand zum Raub
Berg und Wald und Heide,
wird das Wirtshaus auch zu Staub,
Schwarzes Brett und Kreide.
Lustig Blut...
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