Auf du junger Wandersmann

  
Quellen: Textfassung: Walther Hensel
Aufzeichnung:
Auch bekannt unter:
Anstimmen: G/G
Notenblatt   Quelle: Liederbuch des Schwäbischen Albvereins
  
1Auf, du junger Wandersmann!
Jetzto kommt die Zeit heran,
die Wanderzeit, die gibt uns Freud.
Woll'n uns auf die Fahrt begeben,
das ist unser schönstes Leben;
große Waser, Berg und Tal
anzuschauen überall.
2An dem schönen Donaufluß
findet man ja seine Lust
und seine Freud auf grüner Heid,
wo die Vöglein lieblich singen
und die Hirschlein fröhlich springen;
dann kommt man vor eine Stadt,
wo man gute Arbeit hat.
3Mancher hinterm Ofen sitzt
und gar fein die Ohren spitzt,
kein Stund fürs Haus ist kommen aus;
den soll man als G'sell erkennen
oder gar ein Meister nennen,
der noch nirgends ist gewest,
nur gesessen in seim Nest?
4Mancher hat auf seiner Reis'
ausgestanden Müh und Schweiß
und Not und Pein, das muß so sein:
trägt's Felleisen auf dem Rucken,
träg es über tausend Brucken,
bis er kommt nach Innsbruck ein,
wo man trinkt Tiroler Wein.
5Morgens, wenn der Tag angeht
und die Sonn am Himmel steht
so herrlich rot wie Milch und Blut;
auf, ihr Brüder, laßt uns reisen,
unserm Herrgott Dank erweisen
für die fröhlich Wanderzeit,
hier und in die Ewigkeit.
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