| 1 | Es ritt ein Herr und auch sein Knecht |:den schmalen Steg, den breiten Weg.:| |
| 2 | Und wie sie auf die Heid naus Kamn |:da stand ein schöner Sadelbaum.:| |
| 3 | Darauf saß eine Turteltaub |:die Taub war ihres Gleichen werth.:| |
| 4 | Ei Knecht, ich nehm das Roß beim Zaum |:steig du auf diesen Sadelbaum.:| |
| 5 | Ach nein, mein Herr, daß thu ich nicht |:die Aeste sind dürr, sie halten nich.:| |
| 6 | Ei Knecht, nimm du mein Roß beim Zaum |:ich steig hinauf den Sadelbaum.:| |
| 7 | Und wie er auf die Mitte kam |:der Baum der fieng zu brechen an.:| |
| 8 | Er fiel herunter auf einen Stein |:schlug ihm das Herz im Leib entzwei.:| |
| 9 | O weh, o Weh, mein Herr ist todt |:so bleib ich Armer unbelohnt.:| |
| | 10 | Ei Knecht, nimm du mein graues Roß |:und reit zu meiner Frauen ins Schloß.:| |
| 11 | Ach nein, mein Herr, das thu ich nicht |:die Frau ist edel, sie begehrt mein nicht.:| |
| 12 | Ei Knecht, nimm du mein silbern Schwert |:es ist schon deines Lohnes werth.:| |
| 13 | Ach nein, mein Herr, das nehm ich nicht |:das Schwert ist silbern, es gehört mir nicht.:| |
| 14 | Ei Knecht, nimm du mein goldne Peitsch |:und peitsch die Hündlein um die Bein.:| |
| 15 | Ach nein, mein Herr, das thu ich nicht |:die Hündlein sind bös, sie leidens nicht.:| |
| 16 | Ei Knecht, zieh an das Hemdlein weiß |:und zeuch mit mir ins Paradeis.:| |
| 17 | Ach ja, mein Herr, das thu ich schon |:das will ich habn zu meinem Lohn.:| |
| 18 | Der Knecht zog an das Hemdlein weiß |:zog mit dem Herrn ins Paradeis.:| |
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