Der Jäger

  
Quellen: Deutscher Liederhort (Hrsg.): Ludwig Erk 1856
Aufzeichnung: mündlich aus Offenthal bei Frankfurt a.M.
Auch bekannt unter:
Anstimmen:
  
1Es jug ein Jäger Wild und Schwein,
bei der Nacht, bei Mondenschein,
alleweil, alleweil so so so,
alleweil bei der Nacht.

jug=alte Form von jagte
2Er jugs durch ein grasgrünen Strauch,
sprang ein schwarzbraunes Mädel heraus,
alleweil, alleweil so so so,
alleweil bei der Nacht.
3Schwarzbrauns Mädel lauf nur nicht,
meine Hunde die fassen dich,
alleweil, alleweil so so so,
alleweil bei der Nacht.
4Und deine Hunde die fassen mich nicht,
sie wissen meine hohe Sprünge nicht,
alleweil, alleweil so so so,
alleweil bei der Nacht.
5Deine hohe Sprünge die wissen sie wohl,
sie wissen, daß du heut noch sterben sollst,
alleweil, alleweil so so so,
alleweil bei der Nacht.
6Und sterb ich heut so bin ich todt,
befehl ich mich dem lieben Gott,
alleweil, alleweil so so so,
alleweil bei der Nacht.
7Es wuchs eine Lilie auf ihrem Grab,
kam ein Reiter und brach sie ab,
alleweil, alleweil so so so,
alleweil bei der Nacht.
8Er steckts wol auf sein Federhut,
und trugs für Kaisers, Königs Gut,
alleweil, alleweil so so so,
alleweil bei der Nacht.
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