| 1 | Es freit ein Wassermann weit und breit, von dem Berg wol über die See, er freite das königliche Töchterlein, die schöne Agnete. |
| 2 | Er ließ ihr eine Brücke baun, von dem Berg wol über die See, worüber sie sollte spazieren gehn, die schöne Agnete. |
| 3 | Sie that darüber wol manchen Gang, von dem Berg wol über die See, bis daß die Brücke hinunter sank, mit der schönen Agnete. |
| 4 | Darunter wohnt sie wol sieben Jahr, von dem Berg wol über die See, bis daß sie sieben Söhne gebar, die schöne Agnete. |
| 5 | Sie hörte die Glocken gar schöne gehn, von dem Berg wol über die See, da wollte sie zur Kirche gehn, die schöne Agnete. |
| 6 | Und als sie an die Kirchenthür kam, von dem Berg wol über die See, da neigte sich der Kirchenschrank, vor der schönen Agnete. |
| | 7 | Und als sie aus der Kirche kam, von dem Berg wol über die See, da stand der kleine wilde Wassermann, vor der schönen Agnete. |
| 8 | Sprach, willst du mit mir hinunter gehn, von dem Berg wol über die See, oder willst du dein Leben auf Erden lassen, du schöne Agnete? |
| 9 | Eh ich mit dir unters Wasser wollt gehn, von dem Berg wol über die See, viel lieber will ich mein Leben auf Erden lassen, ich arme Agnete. |
| 10 | Er zog wol aus sein blankes Schwert, von dem Berg wol über die See, und hieb ihr ab den Kopf so zart, der schönen Agnete. |
| 11 | Sie sank dahin in das grüne Gras, von dem Berg wol über die See, auf jedem Tröpfchen Blut ein Englein saß, von der schönen Agnete. |
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