| 1 | Wir haben im Feld gestanden, kein Bissen Brot vorhanden, |:'s war große Hungersnoth.:| |
| 2 | Wir ließen den Kaiser bitten, er möcht uns doch erretten, |:mit einem Bissen Brot.:| |
| 3 | Der Kaiser thäte schicken, um dreißig Silberstücke, |:für achtzigtausend Mann.:| |
| 4 | Die Stücklein waren geschnitten, als wie die halben Glieder, |:die an den FInger sind.:| |
| 5 | Wir habens nicht selber gegessen, wir habens den Pferden gelassen, |:'s war große Hungersnoth.:| |
| 6 | Die Wurzeln aus der Erden, habn wir uns ausgegraben, |:ist unsre Speise gewest.:| |
| | 7 | Den Thau wol von den Blumen, habn wir uns abgenommen, |:ist unser Trank gewest.:| |
| 8 | Wenn das mein Vater wüßte, dazu mein liebes Geschwister, |:sie würd'n mir schicken Brot.:| |
| 9 | Dazu ein weißes Hemde, vor meinem letzten Ende, |:weil ich jetzt sterben muß.:| |
| 10 | Dazu einen Krug mit Wasser, draus ich mich könnte waschen, |:vor meinem letzten End.:| |
| 11 | Es sind er noch zwei geblieben, die habn den Brief geschrieben, |:von der großen Hungersnoth.:| |
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