| 1 | Meister Müller, thut mal sehen, was in seiner Mühle ist geschehen, |:denn das Rad das bleibt ganz stille stehn, als wenn es wollt zu Grunde gehn.:| |
| 2 | Die Frau Müllerin sprang wol auf die Kammer, schlug die Händ überm Kopf zusammen, |:haben wir das einzge Töchterlein, und das muß uns ertrunken sein.:| |
| 3 | Ach Frau ich bitt dich um tausend Gottes willen, laß nur Gott seinen Wunsch erfüllen, |:laß das Kind in seiner Qual und Pein, ihm hier und dort empfohlen sein.:| |
| | 4 | Kommt ihr Jungfern, kommt gegangen, seht das Rad hat mich gefangen, |:kränzet mir mein Haupt mit Rosmarin, dieweil ich Braut und Jungfer bin.:| |
| 5 | Liebste Eltern, thuts dran wagen, laßt mich durch sechs Träger tragen, |:traget mich dem Kirchhof zu, a uf daß ich schlaf in stiller Ruh.:| |
| 6 | Dort in jenem Rosengarten, thut der Bräutigam meiner warten, |:ja, bei Gott in jener Ewigkeit, da steht mein Brautbett schon bereit.:| |
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