| 1 | Es wollt ein Mädl zum Tanze gehn, sie schmückt sich wunderschöne, was fand sie an dem Wege stehn, ein Hasel, die war grüne. |
| 2 | Guten Tag, guten Tag, Frau Haselin, von was bist du so grüne, Schön Dank, schön Dank, feins Mädelein, von was bist du so schöne. |
| 3 | Von was daß ich so schöne bin, das kann ich dir wol sagen, ich esse Semmel und trinke Wein, davon bin ich so schöne. |
| 4 | Von was daß ich so grüne bin, das kann ich dir wol sagen, frühmorgens fällt der Tau auf mich, davon bin ich so grüne. |
| 5 | Und n Mädel die will Ehre habn, zu Hause muß sie bleiben, sie muß sich zeitig schlafen legn, mit ihrem zarten Leibe. |
| 6 | Zum Tanzen kann sie dennoch gehn, in Züchten und in Ehren, bei Sonnenschein dann wieder heim, das kann ihr niemand wehren. |
| | 7 | Bei Mondenschein und finstrer Nacht, ist keine Ehr vorhanden, es gibt der falschen Knaben viel, die setzen dich in Schande. |
| 8 | Schön Dank, schön Dank, Frau Haselin, für deine gute Lehre, ich wollt zu meinem Schatz hingehn, jetzt aber will ich umkehren. |
| 9 | Kehrst du gleich um und wieder um, du hast bei Einem geschlafen, du hast dein Rosenkränzelein, auf seinem Haupt gelassen. |
| 10 | Schweig still, schweig still, Frau Haselin, und thu dich bald umschauen, ich hab der stolzen Brüder zwei, die werden dich umhauen. |
| 11 | Und haun sie mich im Winter ab, im Sommer grün ich wieder, ein Mädel die ihr Ehr verliert, die kriegt sie nicht mehr wieder. |
| 12 | Ein Eiche, wenn sie s Laub verliert, so trauern alle Äste, ach Mädlein, liebes Mädlein mein, halt du dein Kränzlein feste. |
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