| 1 | Es gieng ein Mädchen grasen, wollt holen grünes Gras, |da ritt ihr alle Morgen ein stolzer Reiter nach| |
| 2 | Der Reiter breitt sein Mantel, wol auf das grüne Gras, |und bat das schwarzbraune Mädchen bis daß sie zu ihm saß| |
| 3 | Was soll ich mich denn setzen, ich hab ja noch kein Gras, |ich hab eine schlimme Mutter die schlägt mich alle Tag| |
| 4 | Hast du eine schlimme Mutter, die dich schlägt alle Tag, |so sag du hättst dir geschnitten dein Finger halber ab| |
| 5 | Ei soll ich denn nun lügen, das steht mir gar nicht an, |viel lieber will ich sagen der Reiter wollt mich han| |
| 6 | Ach Mutter, liebe Mutter, gebt ihr mir einen Rath, |es läuft mir alle Morgen ein stolzer Ritter nach| |
| 7 | Ach Tochter, liebe Tochter, den Rath den geb ich dir, |laß du den Reiter fahren bleib noch ein Jahr bei mir| |
| | 8 | Ach Mutter, liebe Mutter, der Rath der ist nicht gut, |der Reiter ist mir lieber als all euer Hab und Gut| |
| 9 | Ist dir der Reiter lieber, als all mein Hab und Gut, |so pack deine Kleider zusammen und lauf dem Reiter zu| |
| 10 | Ach Mutter, liebe Mutter, der Kleider sind nicht viel, |gebt ihr mir tausend Thaler so kauf ich was ich will| |
| 11 | Ach Tochter, liebe Tochter, der Thaler sind nicht viel, | :ein Vater hats all verrauschet beim Würfel-und Kartenspiel| |
| 12 | Hat sie mein Vater verrauschet, beim Würfel-und Kartenspiel, |so soll sich Gott erbarmen daß ich ein Mägdlein bin| |
| 13 | Wär ich ein Knab geboren, zog ich ins weite Feld, | |die Trommel ließ ich rühren dem Kaiser um sein Geld| |
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