| 1 | Es sollt' sich ein Goldschmied schmieden, von Gold ein Ringelein, er schmiedet drei ganze Morgen, |:bei hellem Sonnenschein.:| |
| 2 | Und als er das Ringlein fertig hat, da schenkt er's seinem Herzlieb, sieh da, du Herzallerliebste, |:hast du die Trau von mir.:| |
| 3 | Was soll ich mit der Traue thun, all die ich nicht tragen darf, so sag, du hast sie gefunden, |:im Laub und grünen Gras.:| |
| 4 | Soll ich denn meine Mutter belügen, das steht mir übel an, viel lieber will ich sagen, |:ein Goldschmied will mich han.:| |
| 5 | Ach Mutter, herzliebste Mutter, ach gebt mir einen Rath, ein Goldschmied will mich freien, |:ein Goldschmied geht mir nach.:| |
| 6 | Will dich ein Goldschmied freien, und geht dir ein Goldschmied nach, so schlage dein Äugelein nieder, |:und biet' ihm die Zeit vom Tag.:| |
| | 7 | Ach Mutter, herzliebste Mutter, der Rath der ist nicht gut, der Goldschmied ist mir lieber, |:als all' meines Vaters Gut.:| |
| 8 | Ist dir der Goldschmied lieber, als all' deines Vaters Gut, so packe deine Kleider zusammen, |:und lauf dem Goldschmied zu.:| |
| 9 | Ach Mutter, herzliebste Mutter, der Kleider hab ich nicht viel, gebt ihr mir fünfhundert Gulden, |:so kauf' ich was ich will.:| |
| 10 | Ach Tochter, herzliebste Tochter, der Gulden hab ich nicht viel, dein Vater hat sie verrauschet, |:beim Karten und Doppelspiel.:| |
| 11 | Hat sie mein Vater verrauschet, beim Karten-und Doppelspiel, ei so muß sich Gott erbarmen, |:daß ich seine Tochter bin.:| |
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