| 1 | |:Es hütet ein Schäfer wol an dem Rhein,:| |:er hört ein kleines Kindlein schrein.:| |
| 2 | |:Ach Kindlein klein, ich hör dich schrein,:| |:wer weiß, wer deine Mutter wird sein.:| |
| 3 | |:Meine Mutter will heut Hochzeit haltn,:| |:ein grünes Kränzlein thut sie tragn.:| |
| 4 | |:Ein grünes Kränzlein höret ihr nicht,:| |:sie hat schon drei Kinder ums Leben gericht.:| |
| 5 | |:Das erste hat sie ins Wasser getragn,:| |:das zweite hat sie in Sand begrabn.:| |
| 6 | |:Und mich hat sie ins Holz gesteckt,:| |:mit Laub und grünem Gras wol zugedeckt.:| |
| | 7 | |:Er nahm das Kind wol auf den Arm,:| |:und trugs ins Haus, daß Gott erbarm.:| |
| 8 | |:Hier bring ich euch ein Kindlein klein,:| |:die Braut soll seine Mutter wol sein.:| |
| 9 | |:Eh ich dem Kind seine Mutter soll sein,:| |:viel lieber will ich dem Teufel sein.:| |
| 10 | |:Kaum hat sie das Wörtlein ausgeredt,:| |:der Teufel schon zu der Thür rein tritt.:| |
| 11 | |:Komm her zu mir, du stolze Braut,:| |:du hast dir dein Himmel in die Hölle gebaut.:| |
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