| 1 | Gestern Abend gieng ich aus, gieng wol in den Wald hinaus, saß ein Häslein in dem Strauch, guckt mit seinen Äuglein raus, armes Häslein, was du sagst, und ganz heimlich zu mir klagst. |
| 2 | Was will denn der Waidemann, hetzt auf mich die Hündlein an, wenn der Jäger mich ertappt, und das Windspiel mich erschnappt, hält er mir die Büchse her, als wenn sonst kein Has mehr wär. |
| 3 | Bringt der Jäger mich nach Haus, zieht r mir Pelz und Hosen aus, legt mich auf das Küchenbrett, spickt mir n Buckel brav mit Speck, steckt den Spieß von hinten ein, wie kann er so grob doch sein. |
| 4 | Wenn ich dann gebraten bin, trägt man mich zur Tafel hin, der Eine schneidt sich ab sein Theil, der Andre bricht mir sBein entzwei, der Dritte nimmt sich sAllerbest, nehmt vorlieb ihr lieben Gäst. |
| | 5 | Nun bin ich todt, ich armer Has, geh dem Bauer nicht mehr ins Gras, geh zum Bauer nicht mehr ins Kraut, habs bezahlt mit meiner Haut, wenn ich an mein Schicksal denk, es mich recht von Herzen kränkt. |
| 6 | Lange Ohrn, das Maul ist breit, und der Kopf sehr ungescheit, stumpfe Zähn, ein langen Bart, als wär ich von Katzenart, wenn ich an mein Schicksal denk, es mich recht von Herzen kränkt. |
| 7 | Ein Schwänzlein hab ich, das ist klein, wünscht, es möchte größer sein, weil es nun nicht größer ist, muß es bleiben wie es ist, wenn ich an mein Schicksal denk, es mich recht von Herzen kränkt. |
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