| 1 | Schönstes Kind, zu deinen Füßen, lieg ich hier, wein bitterlich, sollt ich dich verlassen müssen, wärs die größte Pein für mich, lieber wollt ich den Schluß fassen, und mein jung frisch Leben lassen, als von dir entfernt zu sein, wär für mich die größte Pein. |
| 2 | Gold und Silber, Meerkorallen, Reichtum, Schätz und Edelstein, thut mir nichts so wol gefallen, als du, Schönste, nur allein, die Leut reden was sie wollen, du allein bist auerkoren, fällt mir nichts ins Herz hinein, als du, Schönste, nur allein. |
| 3 | Nachts, wenn ich die Ruh erwähle, und ins Ruhbett schlafen geh, thu ich mir im Traum vorstellen, dein liebreiches Contrefait, wie du redest, wie du lachest, eine süße Miene machest, ich stell mir im Traume für, als wenn du hier schliefst mit mir. |
| | 4 | Alles, was ich red und denke, Alles, Alles ist von dir, wo ich nur mein Aug hinlenke, stellt sich mir dein Bildnis für, ist kein Künstler auf der Erden, kann auch nicht gefunden werden, der dich schöner malet ab, als ich dich im Herzen hab. |
| 5 | Schönster Schatz, willst daß ich lebe, sag zuvor, du liebst mich noch, oder willst den Abschied geben, dieses Wort entsetzt mich hoch, Lieben mußt du oder hassen, eins von beiden mußt du lassen, schönster Schatz, ich stell dirs frei, haß mich oder gib mich frei. |
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