Das Blümelein

  
Quellen: Deutscher Liederhort (Hrsg.): Ludwig Erk 1856
Aufzeichnung: mündlich aus der Gegend von Gießen vgl. "Des Knaben Wunderhorn" Heidelberg 1808
Auch bekannt unter:
Anstimmen:
  
1Da drunten im Garten
da ist ein schönes Paradies,
das ist so schön anzusehn,
daß man möcht drinne gehn,
daß man möcht drinne, ja drinne gehn.
2Und als ich in den Garten nein kam,
schaut die schönen Blümelein an,
da brach ich mir eine Blum,
zu meinem Eigenthum,
zu meinem Eigen- ja Eigenthum.
3Ich nahm es das Blümelein fein,
schloß es in Kämmerlein ein,
und stellts an ein einigen Ort,
daß es ja nicht verdorrt,
daß es ja nicht, ja nicht verdorrt.
4Ich ließ es die ganze Woche stehn,
wollt es den Sonntag darnach sehn,
als ich kam an denselbigen Ort,
daß eine schöne Jungfrau dort,
saß eine schöne Jungfrau, ja Jungfrau dort.
5Sie sprach, erschrecke nur nicht,
denn ich bin dir es verpflicht,
ich bin ja deine Braut,
du sollst mir werden vertraut,
du sollst mir werden, ja werden vertraut.
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