| 1 | Nun so reis ich weg von hier, und muß Abschied nehmen. Ach du allerschönste Zier, Scheiden das bringt Grämen. Scheiden macht mich so betrübt, weil ich dich, die mich geliebt, über alle Maßen, soll und muß verlassen. |
| 2 | Wenn zwei gute Freunde sich, von einander trennen, wie das ist so jämmerlich, mußt du selbst bekennen, noch viel größer ist der Schmerz, wenn ein treu verliebtes Herz, muß von seines Gleichen, eine Zeitlang weichen. |
| 3 | Schatz, leb wol und denk an mich, denn ich muß nun scheiden, du wirst mir auch ewiglich, im Gedächnis bleiben, hörst du oftmals Vögelein, wisse, daß es Boten sein, mit mit ihrem Singen, einen Gruß dir bringen. |
| | 4 | Küsset dir ein Lüftelein, Wangen oder Hände, wisse, daß es Seufzer sein, die ich zu dir sende, tausend schick ich täglich aus, die da wehen um dein Haus, diese da zu finden, die mich konnte binden. |
| 5 | Dieses hab ich noch zuletzt, meiner Tausend Freude, jetzt zur Nachricht aufgesetzt, und nun heißts: ich scheide, lebe du in Fried und Ruh, bis du thust die Augen zu, reich mir deine Hände, denn es geht zum Ende. |
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